Am Samstag, den 21. Juli 2018 fand eine Fahrrad-Exkursion des Energiewende ER(H)langen e.V. nach Hallerndorf statt.

Ziel war das dortige Nahwärmenetz mit der größten Solarthermieanlage Bayerns.

12 begeisterte Energiewender ließen sich vom regnerischen Wettern nicht abhalten und radelten von Erlangen aus nach Hallerndorf. An der dortigen Energiezentrale wurden die Teilnehmer von Mitarbeiterinnen der Naturstrom AG, die das Nahwärmenetz betreibt, empfangen und anschließend ausführlich und kompetent über die Planung und Umsetzung des Projektes informiert.

Das Nahwärmenetz wird insbesondere im Sommer zu großen Teilen durch die eingebundene Solarthermieanlage gespeist. Diese hat eine Fläche von 1.304 m² und ist damit die größte ihrer Art in Bayern. Im Winter, wenn die Kraft der Sonne begrenzt ist, liefern vier Heizkessel von je 145 kW und ein Spitzenlastkessel mit 300 kW Leistung zusätzliche Wärme. Gefeuert werden die Kessel mit Holzpellets sowie Hackschnitzeln, welche ausschließlich aus der direkten Umgebung bezogen werden.

Die Verteilung der Wärme zu den Haushalten erfolgt über ein Wärmenetz mit einer Gesamtlänge von ca. 4,5 km. Zurzeit sind 65 Häuser angeschlossen. Es sind sowohl Häuser im Bestand als auch Neubauten angeschlossen. Ziel ist es ca. 130 Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. 

Mehr als 2 Mio. kWh Wärme können so pro Jahr erzeugt werden, wodurch in Hallerndorf jedes Jahr rund 300.000 Liter Heizöl eingespart werden können.

Vorteile für die Anschlussnehmer sind u. a. der Entfall von Wartung und Verschleiß der einer eigenen Heizung, der Entfall der Kosten für den Schornsteinfeger und ein Zugewinn an Platz im Keller. Zudem sind die Kosten pro kWh Energie aus dem Nahwärmenetz geringer, als die einer Ölheizung.

Das Nahwärmenetz, das 2017 vom Rat für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet wurde, trägt somit zum Aufbau einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Energieversorgung jenseits fossiler Brennstoffe bei.

Nach der Besichtigung radelten die Teilnehmer mit einem kurzen Abstecher auf einem Keller am nahen Kreuzberg zurück nach Erlangen.

Abschließend konnte ein sehr positives Fazit gezogen werden. Das engagierte Handeln des Bürgermeisters und seiner Kommune leistet einen wesentlichen Beitrag zur lokalen Wärmewende und somit zum Klimaschutz. Es bleibt die Hoffnung, dass weitere Gemeinden in der Region diesem vorbildlichem Beispiel folgen!

Eine Präsentation des Projektes von einer Infoveranstaltung aus dem Jahre 2016 gibt es hier: Link