Filmvorführungen von „Power to Change“

Im Rahmen der Klimaschutzwoche ER / ERH 2017 veranstalteten wir u. a. vier Vorführungen des Filmes „Power to Change“ in Mitgliedsgemeinden. Auftakt war am 19.09. in Buckenhof. Den Abschluss bildete die Vorführung am 22.09. in Baiersdorf. Dazwischen reihten sich am 20.09. Uttenreuth und am 21.09. Bubenreuth ein. Im Film konnte man eindrucksvoll Deutschlands Jahrhundertprojekt – die Energiewende – erleben. Er zeigte auf, wie sich mit unkonventionellen Ideen sowie einem starken Willen zur Veränderung auch mit scheinbar kleinen und unscheinbaren Maßnahmen in Summe Großes bewegen lässt. Er stellte aber auch die Zusammenhänge zwischen dem nach wie vor hohen Verbrauch fossiler Brennstoffe und den Kriegen, u. a. in der Ukraine dar. Klare Botschaft: mit einem Mix an verschiedenen Maßnahmen vom weiteren dezentralen Ausbau erneuerbarer Energien und Energiespeichern, einem konsequenten Energiesparen, einer Verkehrs- sowie Wärmewende, dem Einsatz ressourcenschonender Verfahren und grundsätzlich weniger und nachhaltigerem Konsum lassen sich viele der Herausforderungen unserer Zeit lösen.
Aber wir müssen schnell handeln!

Zu den Vorführungen kamen und an den den anschließenden Diskussionen beteiligten sich auch Buckenhofs Bürgermeister Georg Förster, Spardorfs Bürgermeisterin Birgit Herbst, Uttenreuths Bürgermeister Frederic Ruth, Bubenreuths 2. Bürgermeister und gleichzeitig Leiter des Energiewende-Arbeitskreises Johannes Karl, Baiersdorfs Bürgermeister Andreas Galster sowie der Vorsitzende des Energiebeirates Baiersdorf Wolfgang Gruber. Es wurde u. a. diskutiert, wie sich Individualverkehr reduzieren lässt, Elektromobilität und Carsharing angeregt werden können, dass sich die Solarenergienutzung nach wie vor nicht nur aus Klimaschutzaspekten lohnt und mittlerweile zwischen 70% und 90 % aller neuen Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern ausgerüstet werden. Auch kritische Fragen blieben natürlich nicht aus, beispielsweise nach der Energie- und CO2-Bilanz von Batteriespeichern für E-Autos. Hier konnte jedoch auf standardisierte Berechnungen der Automobilindustrie verwiesen werden, wonach diese heute schon besser ist, als die von Verbrennungsmotoren, wenn man auch dort eine Gesamtbilanz erstellt. Mit zunehmender Recyclingrate und verbesserter CO2-Bilanz des genutzten Stromes wird diese in den kommenden Jahren zudem stetig besser.
Bleibt zu hoffen, dass der Film tatsächlich zu verstärktem persönlichen und lokalem Handeln anregen konnte!
Umfangreiche Informationen zum Energiesparen und zur Solarenergienutzung gibt es u. a. auf den Internet-Seiten des Landratsamtes. https://www.erlangen-hoechstadt.de/leben-in-erh/energieberatung/

Exkursion zur Power-to-Gas (PtG) Anlage der Stadtwerke Haßfurt

Am Freitag, den 22.09., veranstalteten wir zudem eine Exkursion zur Power-to-Gas (PtG) Anlage der Stadtwerke Haßfurt.
Windstrom von Haßfurter Windkraftanlagen wird zu Zeiten hoher Produktion in einem Elektrolyseur zu Wasserstoff gewandelt. Dieser wird entweder dem Erdgas für die benachbarte Mälzerei zu 10% oder dem lokalen Erdgasnetz zu 5% beigemischt. Das angereicherte Gas aus dem Erdgasnetz wird in einem stadtnahen Block-Heiz-Kraft-Werk (BHKW) genutzt, um bei Bedarf elektrischen Strom und Wärme für ein angeschlossenes Nahwärmenetz zu produzieren.
Die PtG-Anlage und das BHKW werden zudem bereits jetzt durch ihre variable Regelung zur Netzstabilisierung eingesetzt. Auch die Kunden der Stadtwerke profitieren durch tageszeitlich variable Strompreise, die sich dem Angebot und der Nachfrage entsprechend einstellen. Durch intelligenten Einsatz variabler Verbraucher wie z. B. Spül- und Waschmaschinen oder dem Laden eines Elektroautos lässt sich so Geld sparen.
Ein weiterer Ausbau der PtG-Anlage und eine Methanisierung des Wasserstoffs zur direkten Einspeisung in das Erdgasnetz ist vorgesehen. Ausbau-Ziel der Haßfurter PtG-Anlage ist es, auch „Dunkelflauten“ von bis zu zwei Wochen Dauer überbrücken zu können. Besonders beeindruckte die 15 Teilnehmer der Exkursion das Abschlusszitat des Geschäftsführers der Stadtwerk Haßfurt, Dipl. Ing. Norbert Zösch: „Die Zeit von Großkraftwerken ist vorbei; sie sind volkswirtschaftlicher Unsinn.
Der Vortrag von Norbert Zösch über die beiden und noch weitere innovative Projekte der Stadtwerke kann hier herunter geladen werden: Link
Ein Bericht von Rudi Ackermann über die Exkursion und technische Details der Projekte kann hier heruntergeladen werden: Link