Den guten Beispielen der Nachbargemeinden Mühlhausen und Lonnerstadt wollte die Mehrheit der Bürger Wachenroths beim Bürgerentscheid am letzten Sonntag nicht folgen.
Sie entschieden sich stattdessen mehrheitlich für den Antrag „Sag ja zu 10H“ der Interessengemeinschaft (IG) mit dem etwas irreführenden Namen „Pro und Contra Windkraft“, die das Bürgerbegehren gegen den Windpark angestrengt hatte.
Nach fast 5-jähriger Vorüberlegungs- und Planungszeit wurde so ein für Wachenroth aber auch unseren gesamten Landkreis wichtiges Projekt zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien kurz vor der Realisierung verhindert.
Die zahlreichen Veranstaltungen der IG, die mit teils falschen Behauptungen (bspw. Windkraftmoratorium in Dänemark) und dem Schüren von Ängsten vor Lärm, Infraschall und Schattenwurf gegen das Projekt Stimmung machten, dürften wohl mit ausschlaggebend für dieses Ergebnis gewesen sein.
So bleibt am Ende eine vergebene Chance für Wachenroth, die Strombilanz der Gemeinde mit einem Schlag von 36 % „Grünstrom“ auf über 120 % zu verbessern sowie ein Rückschlag für den Klimaschutz in unserer Region.
So ist Wachenroth leider ein weiteres Beispiel einer fehlgeleiteten bayerischen Energiepolitik, die zwar einerseits die Energiewende umsetzen möchte, aber andererseits mit der sog. 10H-Regel den Ausbau der Windkraft, einer wichtigen Säule der zukünftigen Energieversorgung in Bayern, zum Erliegen bringt.
Leonardo DiCaprios Aufruf zu mehr Klimaschutz bei der Oscar-Verleihung in der Nacht nach dem Bürgerentscheid kam hier leider zu spät!