Ein voller Erfolg war das Fachforum „Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Biodiversität„, das wir gemeinsam mit dem forum1.5 Mittelfranken e.V. und dem ENERGIEregion Nürnberg e.V. unter der Schirmherrschaft von Landrat Alexander Tritthart am Donnerstag, 20. April 2022 veranstaltet haben.

Der Senatssaal des Kollegienhauses der FAU in Erlangen war fast bis auf den letzten Platz besetzt.
Besonders erfreulich war dabei, dass sich unter den Zuhörern viele Entscheidungsträger befanden, die bei der Realisierung solcher Anlagen beteiligt sind, wie z.B. Landwirte, Vertreter der Kommunen und der Energieversorger.

Nachfolgend die wesentlichen Ergebnisse der Veranstaltung:

Im Mix mit der Windkraft und Photovoltaik-Dachanlagen benötigt es nur ca. 2 % der Landfläche für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) um eine klimaneutrale Energieselbstversorgung für Bayern zu erreichen. Dieser Flächenbedarf kann z.B. durch Umwandlung von Flächen generiert werden, die heute für den energetisch sehr ineffizienten Anbau von Biokraftstoffen genutzt werden, welcher aktuell mit rund 14 % der Fläche zu Buche schlägt. Auch durch den rückläufigen Fleischkonsum, für dessen Futtermittelanbau derzeit rund 60% der Ackerflächen genutzt werden, werden Flächen frei.
Diese veränderte Nutzung der Flächen muss im Einklang mit den Zielen der Landwirte proaktiv gestaltet werden.

Durch eine gute Planung, Ausführung und Pflege der Flächen für die PV-FFA lässt sich zudem ein positiver Beitrag zur Biodiversität generieren. Gute Beispiele hierfür gibt es mittlerweile in diverser Form. Alles entscheidend ist der Wille, diesen Aspekt zu integrieren und die Beratungsangebote entsprechender Organisationen, wie dem Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) oder von Fachverbänden in Anspruch zu nehmen.

Klar ist aber auch, dass die Steigerung der Biodiversität nicht zum Nulltarif kommt und die Gewinnmaximierung bei der Planung nicht im Vordergrund stehen darf. Auf der Habenseite steht aber definitiv die Steigerung der Biodiversität.

Unabhängig davon muss aber dennoch für jedes Projekt die nötige lokale Akzeptanz geschaffen werden. Dies lässt sich durch eine umfassende Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, sowie einer frühzeitigen Einbindung von Landwirtinnen und Landwirten gewährleisten.
Zudem sollten Kommunen eine treibende Rolle einnehmen, klare Ziele definieren und sich gemeinsam mit Ihren Bürgerinnen und Bürgern um die Umsetzung bemühen.. Denn auch für Kommunen gibt es durch direkte und indirekte Einnahmen aus dem Betrieb der Anlagen mehr Chancen als Risiken.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Diskussion mit und die Beantwortung von Fragen aus dem Publikum.

Die Folien der Veranstaltung können hier herunter geladen werden: Link