Betreff: Aktuelle Informationen, Veranstaltungen und Aktionen
Von: "Verein Energiewende ER(H)langen" <Info@Energiewende-ERHlangen.de>
Datum: 23.11.2014 23:11
An: "Energiewende ER(H)langen" <info@Energiewende-ERlangen.de>

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Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Interessierte unseres Vereins "Energiewende ER(H)langen"!

Von einer Reihe interessanter Veranstaltungen und Ereignissen der letzten Woche ist heute zu berichten.

Einen vollen Saal und interessante Vorträge hatten wir am Montag bei unserem Forum Energiewende unter der Überschrift "Energiewende konträr".
Dank der guten Vorträge von Hans-Josef Fell, Prof. Dr. Manfred Miosga und Kai Imolauer konnten die Zuhörer mehr zu den Auswirkungen der jüngsten EEG-Novellierung und der Verabschiedung von 10H auf die Energiewende und den Klimaschutz im Allgemeinen sowie die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen und Unternehmen im Speziellen erfahren. Grundtenor war, dass das Gelingen der Energiewende und das Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung unter den aktuellen Voraussetzungen mehr als gefährdet sind, die Kommunen sich mit 10H eher in einer schwierigeren Lage befinden als zuvor und die Unternehmen derzeit mehr im Ausland ihre Geschäftschancen sehen, als im Inland. Es war vor allem vom Vertrauensverlust bei allen Akteuren die Rede. Vertrauen in stabile Rahmenbedingungen ist jedoch unabdingbare Voraussetzung für ein Gelingen der Energiewende. Die Vorträge gibt es hier: Link

Ebenfalls einen vollen Saal und gute Diskussionsbeiträge hatten wir am Donnerstag bei dem von uns mitorganisierten Film- und Diskussionsabend zum Freihandelsabkommen TTIP. Die Beiträge von Prof. Dr. Markus Krajewski von der FAU, Wolfgang Niclas vom DGB und Elmar Hüsam von Attac brachten unterschiedliche Facetten der Kritik am Verfahren und den Inhalten der aktuellen Verhandlungen zu Tage. Ebenfalls wurden unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie und mit welchen Argumenten sich Bürger, Verbände und Organisationen kritisch in die aktuelle Diskussion bzw. das Verfahren einbringen können. Fazit: eine differenzierte Betrachtung ist notwendig. Es gilt aber in jedem Fall rote Linien zu ziehen, bei deren Überschreiten eine Unterzeichnung des Abkommens abzulehnen ist. U. a. wäre auch eine zunächst zeitliche Befristung des Abkommens anzustreben, um mögliche negative Auswirkungen später revidieren zu können. Unabdingbar ist jedoch Transparenz, so dass Bürger, Verbände und Politiker überhaupt erst einmal Einblick erhalten, in das was verhandelt wird.

Am Samstag waren wir u. a. mit unserem Vorstandsvorsitzenden beim 9. Energietag des Netzwerkes Erneuerbare Energien Westmittelfranken vertreten.
Leider hinterlässt auch hier das politische Ausbremsen der Energiewende ihre Spuren. Deutlich weniger "Basis-Arbeiter" der dezentralen erneuerbaren Energiewende als sonst waren vor Ort. Dafür mehr Politik- und Verbändevertreter sowie eine Delegation aus Polen. Die polnische Delegation
, die sich über die Vorgehensweise und den Fortschritt der deutschen Energiewende informieren wollte, musste leider an verschiedenen Stellen immer wieder von den aktuellen Blockaden durch die Bundes- und Landespolitik sowie der Debatte um die Stromtrassen hören. Bei einer Podiumsdiskussion mussten sich u. a. die Landtagsabgeordneten Walter Nussel (CSU), Natascha Kohnen (SPD) und Martin Stümpfig (B90/Grüne) den Fragen von Norbert Bleisteiner sowie dem Publikum stellen. Verwunderung löste hierbei nicht nur bei Martin Stümpfig der Vorwurf von Walter Nussel aus, die Forderung der Grünen, 10% des bayerischen Strombedarfs durch 8.000 zusätzliche Windkraftanlagen decken zu wollen, sei völlig überzogen. Dass die 10%-Forderung im Energiekonzept der Bayerischen Staatsregierung steht, war ihm wohl nicht bekannt. Woher die Zahl 8.000 stammt, blieb unklar. Natascha Kohnen musste sich u. a. kritischen Fragen zur Kohlepolitik ihres Parteivorsitzenden Gabriel stellen und berichtete in diesem Zusammenhang von massiven parteiinternen Auseinandersetzungen.
Es bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Energietag im kommenden Jahr wieder Aufbruchstimmung verbreitet werden kann. Grundvoraussetzung hierfür wäre nach einhelliger Meinung jedoch ein klares politisches Bekenntniss zu einer echten erneuerbaren Energiewende sowie ein klares Konzept hierfür. Beides ist derzeit nicht gegeben. Weder in Berlin noch in München.

Ein Paukenschlag war das Ergebnis der IHK-Wahl, das letzte Woche veröffentlicht wurde.
Jürgen Wagner als PV-Anlagen-Betreiber (der aber auch stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der EWERG eG ist) und Peter Weierich als Vorstand der EWERG eG wurden in der Gruppe “Energie & Wasserversorgung” in die Vollversammlung der Wahlperiode 2014 – 2019 gewählt. Und dies mit 711 bzw. 539 Stimmen deutlich vor Josef Hasler von der N-Ergie AG mit 291 Stimmen.
Peter Weierich wurde zudem neben Wolfgang Geus von den Erlanger Stadtwerken (EStW) ins regionale Gremium Erlangen gewählt.
Vielen Dank an alle, die auch unserem Aufruf zur Wahl von Vertretern einer dezentralen erneuerbaren Energiewende gefolgt sind und den beiden ihre Stimme gegeben haben! Wir wünschen den beiden viel Erfolg, gutes Geschick und einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem neuen Amt! Das Ergebnis im Detail gibt es hier: Link

Aktuelle überregionale Informationen

1)
Zuwachs für die Familie der bayerischen Bürgerengiegenossenschaften!
Bereits am 27. Juni diesen Jahres wurde die BürgerEnergie HaPeVi eG im Landkreis Dachau gegründet.
Am 21. November wurde nun von den Vorständen der Kaufvertrag für das erste Projekt, eine PV-Anlage mit 423 kWp besiegelt.
Wir wünschen der neuen Genossenschaft viel Erfolg!
Lesen Sie mehr dazu hier: Link

2) Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) zu 10H
Der GVB wünscht sich laut einer aktuellen Meldung, "dass die neuen Regeln (zu 10H) verantwortungsvoll genutzt werden, um Wind als Energiequelle weiterhin zu erhalten".
Auch nach Verabschiedung des Gesetzes kann man sich über die Rolle und öffentliche Kommunikation des GVB nur wundern.
Es ist anzunehmen, dass sich die bayerischen Bürgerenergiegenossenschaften schärfere Töne "ihres" Verbandes gewünscht hätten, so wie es z. B. der Bürgerenergie Bayern e.V. getan hat: Link

3) Studie der EU-Kommission zu den Auswirkungen der Erderwärmung auf die Staatengemeinschaft
Die Ergebnisse der Studie "Climate Impacts in Europe” lohnen einen ausführlich Blick.
Die 49 beteiligten Klimaexperten und Ökonomen rechneten mit mehreren Szenarien. Sie bezeichnen die Berechnungen als “konservativ”, die Folgen könnten also drastischer ausfallen. Dennoch sind die aufgezeigten Folgen teils drastisch und umgehendes verstärktes Handeln eigentlich dringend erforderlich. Einen ausführlichen Bericht zur Studie gibt es hier: Link

Zu einem ähnlichen Ergebnis auf internationaler Ebene kommt ein aufrüttelnder Bericht der UNEP - "Die Zeit läuft uns davon": Link

4) Studie zur Stilllegung von Kohlekraftwerken
Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) kommt zu dem Ergebnis, dass die Abschaltung alter und CO2-intensiver Kohlekraftwerke in Deutschland nicht nur einen substantiellen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten sondern auch den Strommarkt stabilisieren könnte. Lesen Sie mehr hier: Link

Bevorstehende Veranstaltungen

Forum Energiewende: "Energiewende regional" am 1. Dezember in Erlangen
Die Stadt Erlangen hat sich 2011 ehrgeizige Ziele für die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien gesetzt.
Der Landkreis Erlangen-Höchstadt hat im Jahre 2012 ein Klimaschutzkonzept erstellen lassen, das die Potenziale im Landkreis ermittelte.
Welche neuen Impulse oder Veränderungen bringen die Wechsel an den Spitzen von Stadt und Landkreis nach den Kommunalwahlen Anfang diesen Jahres?
Welche Möglichkeiten der Kooperation zwischen Stadt und Landkreis, zwischen Landkreis und Kommunen bzw. zwischen Stadtwerken und Bürgerenergie-Gesellschaften ergeben sich?
Antwort zu diesen Fragen erwarten wir an diesem Abend von Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, Ulrike Saul, Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Erlangen-Höchstadt, Wolfgang Geus, Vorstandsvorsitzender Erlanger Stadtwerke (EStW) und Peter Weierich, Vorstand der Bürgerenergiegenossenschaft EWERG eG.
Nach einem Impulsvortrag der
Referenten geht es in eine anschließende Diskussion untereinander und mit dem Publikum.
Zeit: Montag, 1. Dezember 2014, 19:30 - 21:30 Uhr
Ort: VHS Erlangen, Großer Saal, Friedrichstr. 19, Erlangen
Alle Infos zum Programm gibt es hier: Link


Alle aktuelle Informationen finden Sie auch auf unserer Webseite www.Energiewende-ERHlangen.de, unserer Facebookseite: facebook.com/Energiewende-ERHlangen (auch ohne Anmeldung zugänglich) sowie auf Twitter: twitter.com/EW_ERHlangen

Über einen zahlreichen Besuch der Veranstaltungen sowie Beteiligung an den Aktionen würden wir uns sehr freuen!

Gerne können Sie diese Information auch an weitere Interessierte weiterleiten.

 
Mit freundlichen Grüßen
Newsletter-Redaktion
Verein "Energiewende ER(H)langen"
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